Zum Jahresbeginn wurde bekannt, dass Saudi-Arabiens Ölkonzern Aramco nach den Börsengang plant. Die Suche nach dem richtigen Parkett ist beendet und eine Genehmigung liegt nun ebenfalls vor. Dafür gab es nun grünes Licht von der heimischen Aufsichtsbehörde. Ein konkreter Termin steht noch nicht fest, aber eine ungefähre Richtung ist durchgesickert.

Größter Börsengang aller Zeiten?

Den staatlichen Ölkonzern als wahres Schwergewicht zu bezeichnen, ist keinesfalls untertrieben. Es könnte sich um den größten Börsengang aller Zeiten handeln. Zunächst wollte man alle möglichen Börsen prüfen. Doch am Ende entschied sich Aramco dann doch für seine Heimat. Da Saudi-Arabien seit geraumer Zeit auch ausländische Investoren gestattet, sollte es zu einem Großaufgebot der Anleger kommen.

Was sich seit 2016 in der Planung befindet, soll nun Mitte Dezember in die Praxis übergehen. Allerdings ließ sich Aramco noch kein genaues Datum entlocken.

So soll es ablaufen

Weil es sich um ein sehr finanzstarkes Unternehmen handelt, will man zunächst nur höchstens zwei Prozent der Anteile platzieren. Dies allein würde schon Aktien im Wert von bis zu 40 Milliarden Euro ausmachen. Dieses Volumen genügt, um sich den Rekord des größten Börsengangs zu schnappen. Weitere Platzierungen nicht ausgeschlossen.

Der staatliche Ölkonzern hat diese Geldspritze theoretisch nicht nötig. Praktisch will Kronprinz Mohammed bin Salman jedoch die Barmittel nutzen, um seine Wirtschaft neu aufzustellen. Denn Saudi-Arabien möchte sich mittelfristig von seiner Ölabhängigkeit verabschieden.

Bewertung von 1,5 Billionen US-Dollar

Aramco dürfte ohne Zweifel ein ganz heißes Wertpapier für Anleger sein. In 2016 strebte der Kronprinz eine Bewertung von zwei Billionen Dollar an. Zu viel, meinten Analysten und schätzten den Wert des Ölriesen auf „nur“ 1,5 Billionen ein.

Dem staatlichen Konzern Aramco (Arabian American Oil Company) unterstehen fast die gesamten Ölvorkommen in Saudi-Arabien. Pro Tag werden hier einige Millionen Barrel Rohöl gefördert. Im April durfte die Welt erstmals dessen Bilanzen einsehen. Sie gaben für einen Nettogewinn von 111,1 Milliarden US-Dollar preis.