Vom amtierenden US-Präsidenten nominiert, bekleidet Jerome Powell seit Anfang Februar das Amt des Chefs der Federal Reserve (Fed). Auch unter ihm wurde der Leitzins weiter schrittweise angehoben. Für Dezember erwartet die Mehrheit eine erneute Steigerung. Doch danach könnte Schluss damit sein. „Jay“ deutet auf eine Wende in der Geldpolitik hin.

Zeigt Trumps Kritik Wirkung?

Wenngleich er ihn für den Posten vorgeschlagen hatte, so war er mit seinen Entscheidungen nicht immer zufrieden. Weshalb US-Präsident Donald Trump immer wieder seine Kritik äußerte. Mit einer kürzlich getroffenen Aussage verunsichert Powell die Amerikaner. „Wir wissen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Zinserhöhungen unsicher sind.“ Während seiner Rede in New York meinte er, dass Resultate solcher Entscheidungen erst ein Jahr oder noch ersichtlich werden können.

Er schlägt somit ruhigere Töne an und sorgt zeitgleich für großes Aufsehen. Denn behält der US-Leitzins vorerst sein Niveau, atmen die Börsen weltweit auf. Zum Handelsstart legt der Dax zu. Vorher konnte man denselben Effekt beim Nikkei-Index in Tokio beobachten. Zinserhöhungen verbinden Analysten zudem mit einer abflachenden Konjunktur. Die gestraffte Geldpolitik scheint bald ein temporäres Ende auf unbestimmte Zeit zu finden.

Zeitgleich will Powell aber die verschiedenen Gefahren austarieren. Das von ihm angestrebte neutrale Niveau sei bald erreicht. An diesem Punkt angekommen, soll die Wirtschaft normal weiter wachsen. Ohne Förderung oder ein Ausbremsen dieser. Momentan erlaubt sich die USA einen Leitzins von 2,0 bis 2,25 Prozent.

Gibt es eine Zinspause in 2019?

Dieser Verdacht liegt nach den neuesten Aussagen des Notenbank-Chefs nahe. Was Powell anstrebt, sollte auch so eintreffen. Da sind sich die Ökonomen weitestgehend einig.

Damit sieht vieles nach einem Strategiewechsel aus. Was Anleger und Börsianer begrüßen. Diese hielten bis zuletzt an den Aussagen fest, welche weitere Zinsschritte in naher Zukunft untermauerten. Ob Donald Trump seinen Einfluss nutzen konnte, sei dahingestellt.

Vom Wirtschaftswachstum erwartet das Fed-Oberhaupt weiterhin solide Zahlen. Was auch die Arbeitslosigkeit weiter drücken dürfte. Bei der Inflation liegt man mit zwei Prozent leicht über dem angestrebten Ziel. Dreimal hoben die Währungshüter schon den Leitzins an. Ein vierter Schritt könnte noch im Dezember erfolgen. Kommt es danach zu einer Zinspause in 2019?

An der Wall Street freut man sich. Der Dow Jones legte satte 2,5 Prozent bis 25.366 Punkte zu. Für den S&P 500 ging es um 2,3 Prozent rauf (2.743 Zähler). Der Nasdaq gewann sogar 3,0 Prozent und notierte damit zwischenzeitlich bei 7.291 Punkten.