Ende Juni klagte die japanische Wirtschaft noch über eine schlechte Entwicklung. Nun meldet sich die Industrie mit deutlich positiverer Stimmung zurück. Aus dem Tankan-Bericht geht hervor, dass viele Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken.

Stärkster Optimismus seit zehn Jahren

Von der Bank of Japan (BoJ) wurde die aktuelle Quartalsumfrage veröffentlicht. Daran nehmen knapp 10.000 Firmen des Landes teil. Sie sollen ihre Stimmung bzgl. der Industrie und Chancen teilen. Daraus fasst die BoJ dann den Stimmungsindex zusammen. Im Vergleich zum Juni, stieg dieser um 5 Punkte an und lag somit bei einem Plus von 22.

Über den Tankan-Bericht ermitteln die Währungshüter den aktuellen Lagebericht. Momentan scheint der Optimismus zu überwiegen. Das Ergebnis zeigt eine positive Einstellung, die so stark ist, wie zuletzt vor zehn Jahren. Was auch ins Bild des moderaten Wirtschaftswachstums passt, welches die BoJ kommuniziert.

Extrem euphorisch sind die Manager zwar nicht, aber sie trauen der japanischen Konjunktur einen weiteren Aufstieg zu. Trotzdem wollen sie nicht zu viel riskieren. Weshalb sie ihre Investitionen bis Ende März 2018 leicht verringert haben. Privatpersonen sparen unterdessen auch mehr. Was geringere Ausgaben beim Konsum zur Folge hat. Private Käufe machen allerdings rund 60 Prozent der japanischen Wirtschaftsleistung aus.

Für sie ist es noch nicht an der Zeit, um das Geld mit vollen Händen auszugeben. Dafür müssten, unter anderem, erst einmal die Löhne anziehen. Am 22. Oktober finden die Wahlen im Parlament statt. Ministerpräsident Shinzo Abe würde zu gern wiedergewählt werden.

Japan plant digitale Währung

Anfang der letzten Woche erklärten die japanischen Banken zudem, ihre bargeldlose Bezahlung vorzubereiten. Hierfür arbeiten sie gerade eine digitale Währung aus, wie die „Financial Times“ berichtete. Sie solle bis zu den Olympischen Spielen 2020 salonfähig sein. Denn dann kehrt die Sportveranstaltung in Tokio ein.

Aktuell wickeln Japaner ihre Geschäfte zu 70 Prozent mit Bargeld ab. Kosteneffizienz und Transparenz bei Zahlungen, werden für die Banken immer wichtiger. Nun will man aber, trotz des Widerstands, eine virtuelle Lösung finden. Da hat man sich wohl vom Bitcoin und anderen Kryptowährungen inspirieren lassen. „J-Coin“ soll dann die hauseigene Währung Japans heißen.