Bis zur letzten Minute haben die USA und Kanada ihre Verhandlungszeit ausgenutzt. Beinahe wäre das Nafta-Handelsabkommen gescheitert. Doch nun die gute Nachricht: Es wurde eine Einigung gefunden und Mexiko sitzt wieder mit im Boot. Der Deal sichert die wirtschaftliche Zukunft in Nordamerika. Lediglich ein neuer Name soll her.

1994 war einmal – Neues Handelsabkommen 2018

US-Präsident Donald Trump hat sich erneut durchgesetzt. Kanada und Mexiko stimmten einem neuen Handelsabkommen zu. Was 1994 beschlossen wurde, gilt jetzt nicht mehr. Doch alle sollen davon profitieren. Der Deal steht für „freiere Märkte, freieren Handel und ein robustes Wirtschaftswachstum“, erklärte Washington. Einen neuen Namen fand das Dreigespann sogleich: USMCA.

Bis Sonntagmitternacht sollte sich Kanada entschieden haben, so die Frist des Präsidenten. Und so kam es dann auch. Die Einführung von Zöllen gilt damit als abgewendet. Mexiko und Kanada mussten dafür aber viele Zugeständnisse eingehen. Allerlei Vorschriften rücken nun auf die beiden Länder zu, wenn sie Waren in die USA exportieren wollen.

Aus der Regierungsvertretung heißt es: „Das ist ein großer Sieg für den Präsidenten und eine Bestätigung seiner Strategie im Bereich des internationalen Handels“. Immer wieder nimmt Trump die Handelsdefizite seines Landes aufs Korn. Amerika soll wieder besser dastehen. Weshalb er auch mit Europa und China den Streit sucht. Um Druck aufzubauen, stellt er immer milliardenschwere Strafzölle in den Raum.

Ende November soll das neue Handelsabkommen unterzeichnet werden. Anschließend geht das Dokument in den Kongress nach Washington. Seit nunmehr einem Jahr haben Kanada und Mexiko dafür gekämpft. Ministerpräsident Justin Trudeau bezeichnet es als „einen guten Tag für Kanada“. Aus dem Süden bläst man ins selbe Horn.

Mehr Jobs in den USA

Für Trump waren die Arbeitsplätze ein ganz heißes Eisen. In Zukunft müssen Autobauer mehr Jobs in den USA schaffen. Dort wo der Mindestlohn von 16 Dollar je Stunde besteht. Mexiko wird somit einiges verlieren, denn dort konnten dieselben Fahrzeugteile weitaus günstiger produziert werden.

Sollte Trump seine „Schutzzölle“ von 25 Prozent über der Autoindustrie verhängen, beziehen Mexiko und Kanada eine Sonderstellung. Sie dürften dann, laut Vereinbarung, jeweils 2,6 Millionen PKW pro Jahr in die USA liefern. Unterdessen bleiben die Zölle auf Stahl und Aluminium für Kanada bestehen.

Eine andere wichtige Frage scheint nun auch geklärt: Der Wunsch nach einem Mechanismus zur Beilegung von Handelsstreitigkeiten. Die Regierung aus Ottawa will ihre Holzindustrie und andere Branchen schützen. Dafür dürfen Milchbauern aus den USA teilweise am kanadischen Handel mitmischen.

An den Börsen stellt sich Erleichterung ein. Wäre es anders herum gekommen, hätte dies viele Lieferketten negativ beeinflusst. Insgesamt erzielte die USA mit diesem Deal mehr Pluspunkte als Kritik. Ein Image-Gewinn für Trump und seine Regierungsstrategie.