Netflix gilt als Urgestein unter den Streamingdiensten. Seinen kometenhaften Aufstieg hat der Anbieter einem breiten Angebot von Filmen und Serien zu verdanken. Lange Zeit durften die Kontozugänge auch außerhalb des eigenen Haushalts geteilt werden. Womit Netflix hohe Umsätze entgangen sind. Das Wachstum der zahlenden Abonnenten verlangsamte sich in den letzten Monaten. Weshalb die Plattform sich für ein Ende des Passwort-Sharings entschied. Mit Erfolg! Netflix kann viele neue Nutzer gewinnen, die monatlich für ihr Entertainment bezahlen.

Zahlende Kundeschaft nimmt rasant zu

Netflix kämpft mit einem immer stärkeren Wettbewerb. Vor allem in den USA sowie in Europa gelten die Märkte als weitestgehend gesättigt. Ein Anknüpfen an die hohen Wachstumsraten vergangener Jahre ist nur schwer vorstellbar. Weshalb der Schritt notwendig war, die gemeinsame Verwendung eines Zugangs einzuschränken. Mittlerweile erkennt der Dienst fast überall, ob die Internetverbindung mit dem eigenen Haushalt kompatibel ist. Falls nicht, erscheint eine Meldung auf dem Bildschirm.

Der Plan geht zumindest kurzfristig auf. Wie Netflix berichtet, gewann die Plattform im letzten Monat 5,9 Millionen Kunden hinzu. Analysten hatten mit nur einem Drittel davon gerechnet. Im zurückliegenden Quartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 2,7 Prozent steigern. Allerdings konnten die verdienten 8,2 Milliarden US-Dollar die Erwartungen nicht erfüllen. Im laufenden Quartal rechnet Netflix mit Erlösen von 8,5 Milliarden Dollar. Mit diesem Ausblick verlor die Aktie kurzfristig um drei Prozent.

Netflix experimentiert zudem mit neuen Abo-Modellen für Kunden. So können Nutzer in immer mehr Ländern ein werbefinanziertes Angebot buchen. Womit die monatlichen Abbuchungen entfallen. Jedoch mit einem eingeschränkten Sortiment. In einigen Staaten fehlt zudem seit kurzem die niedrigste Abo-Stufe, um somit die teureren Pakete attraktiver zu machen.

Neue Produktionen sind für Netflix & Co derzeit schwierig zu realisieren. In den USA streiken momentan eine Vielzahl von Schauspielern und Drehbuchautoren. Sie fürchten um ihre Jobs durch den aufkommenden KI-Trend und verlangen zudem eine bessere Bezahlung.

Disney+ immer noch ein Verlustgeschäft

Während der Corona-Pandemie musste der Unterhaltungskonzern Disney seine Themenparks weltweit schließen. Schlagartig entfiel somit die wichtigste Einnahmequelle. Einen zumindest kleinen Puffer sollte der hauseigene Streamingdienst schaffen. So ging im März 2020 „Disney+“ an den Start. Mit einer Vielzahl von bereits produzierten Inhalten, standen die Erfolgschancen gut.

Nach einem fulminanten Auftakt kam kurz darauf die Ernüchterung. Wobei Disney teilweise selbst schuld daran ist. Neuerscheinungen aus dem eigenen Filmstudio werden weniger im Kino geschaut. Warum auch, wenn die Titel einige Monate später in der Medienbibliothek von Disney+ erscheinen?

Trotzdem bleibt der Streamingdienst ein Verlustgeschäft. Dahinter stecken hohe Investitionskosten sowie ein Auf und Ab der Nutzerzahlen. Nun tauchte das Gerücht auf, die Geschäftsleitung wolle womöglich den gesamten Disney-Konzern verkaufen. Eine offizielle Bestätigung dazu fehlt jedoch bislang.