Der US-amerikanische Streamingdienst Netflix ist sich bewusst, dass seine Konkurrenz expandiert. Amazon Prime & Co versuchen Marktanteile zu gewinnen. Während man in den USA gut aufgestellt ist, sieht der Konzern in Europa noch viel Potential. Deshalb sollen jetzt die Anstrengungen für diesen Kontinent angekurbelt werden. Neue einheimische Produktionen locken. Vor allem düstere Szenarien locken scheinbar die Zuschauer vor den TV und das Tablet.

Fünf neue Serien für deutschsprachigen Raum

Netflix analysiert dabei sehr genau die einzelnen Märkte, um die persönlichen Interessen für ein individuelles Angebot festzustellen. Für den deutschsprachigen Raum sind allein fünf neue Serien in Planung. So ließ es die Europa-Programmchefin Kelly Luegenbiehl bei den Münchner Medientagen verlauten. Diese werden aber auch in vielen anderen Ländern, insgesamt 190 Stück, abrufbar sein, so das Versprechen. Mit Launch-Terminen in 2019.

Das dürfte Netflix einiges kosten. Doch dazu ließ Luegenbiehl ihre Zuhörer im Dunkeln tappen. Aktionäre wüssten die Details mit Sicherheit gern. Auf die Nachfrage wie viele deutsche Nutzer Netflix mittlerweile hätte, blieb sie ebenfalls stumm. Dafür lenkte sie lieber ab: „Bei Netflix wollen wir einheimische Geschichten erzählen, die global verstanden werden.“ Die deutsche Herkunft der Serien sei demnach unverkennbar. Doch internationale Zuschauer könnten damit trotzdem eine „Verbindung“ herstellen.

Welche Genres visiert Netflix an?

Ganz verschiedene und das bewusst. Wenngleich Nutzerdaten vorliegen, will Netflix die Interessen weiter testen. Manche interessieren sich dann für „Die Barbaren“. Einer Serie welche den Kampf zwischen germanischen Stämmen und der römischen Armee widerspiegelt. Andere können sich für „Tribes of Europe“ begeistern. Damit kommt es zu einer mysteriösen Katastrophe mit fatalem Ausgang. Wer diese überlebt hat, kämpft mit um die Herrschaft um Europa.

Für jüngere Zuschauer gibt es „Don’t Try This At Home“, wo drei Schüler mit ihren Drogengeschäften richtig Kasse machen. „Skylines“ präsentiert einen Hip-Hop-Produzenten aus Frankfurt. Aber am meisten ziehen wohl sehr düstere Inhalte die Zuschauer an. „Dark“ geht in die zweite Staffel. Der Dreh zu „Die Welle“ startet bald und „Dogs of Berlin“ ist bald verfügbar.

Der Wettbewerbsdruck steigt. Nicht nur die etablierten Anbieter mischen mit. So hat die Telekom angekündigt, ihr MagentaTV (ehemals EntertainTV) mit bis zu vier Eigenproduktionen im Jahr aufzupeppen.