Snapchat hat die Kurve gekriegt. Zumindest auf dem Papier sieht alles gut aus. Immerhin 210 Millionen tägliche Nutzer, welche die App aktiv verwenden. Außerdem stieg der Umsatz um fünf Prozent. Die großen Schwierigkeiten mit Android gehören der Geschichte an. Viele positive Signale und dennoch suchen Anleger bei der Snap-Aktie das Weite.

Nutzerzahlen wachsen ohne Android-Probleme besser

Bei Android-Nutzern sah es lange Zeit so aus: Sie schossen ein Foto und wenige Sekunden darauf war es verschwunden. Hinzu kamen langsame Reaktionszeiten und fehlerhafte Darstellungen. Doch dies alle hat Snap nun aus der digitalen Welt räumen können. Was dringend nötig war, da Android das beliebteste mobile Betriebssystem darstellt.

Snapchat übertraf die Erwartung hinsichtlich des Nutzerwachstums. So erklärte es die Geschäftsleitung kürzlich in seinem Firmensitz. Dies nutzte Snap sogleich, um seine Prognose für das nächste Quartal herauszugeben. Von dieser zeigten sich Anleger jedoch enttäuscht. Sie ließen die Aktie nachbörslich fallen.

Die Entwicklung in Zahlen ausgedrückt: Das dritte Quartal war von einem Wachstum auf 210 Millionen tägliche aktive Nutzer gekennzeichnet. Ein Jahr zuvor ergaben sich noch 203 Millionen. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 446 Millionen Dollar an. Doch selbst dieser kräftige Sprung konnte die Aktionäre nicht zufriedenstellen.

Was an dem Verlust von 98 Millionen Dollar liegen könnte. Im Vergleich zu den minus 227 Millionen aus dem Vorjahreszeitraum eine deutliche Besserung. Jedoch schreibt Snap damit noch keine schwarzen Zahlen. Konzernchef Evan Spiegel spricht von „starken Ergebnissen“.

Für das letzte Quartal 2019 will Snap Erlöse von bis zu 560 Millionen Dollar erzielen. Die App-Nutzung dürfte in den kalten Monaten zunehmen. Anlegern sind diese Aussichten wohl nicht gut genug.

Konkurrenz schläft nicht

Eine weitere Ursache für das relativ langsame Nutzerwachstum ergibt sich durch Mitbewerber. Das von Facebook aufgekaufte Instagram hat das Konzept kopiert. Stories posten und nach wenigen Stunden wieder verschwinden lassen. Dazu noch mit Facebook kombiniert, sodass Snapchat viel seiner Exklusivität verlor.

Um höhere Erlöse zu erzielen, bietet Snap nun eine verbesserte Plattform für Werbekunden an.