So langsam sinkt die Zahl der Neuanträge für Arbeitslosenhilfe in den USA. Die US-Notenbank Fed zeigt sich besorgt. Dem Arbeitsmarkt sowie der Konjunktur stehen schwere Jahre bevor. Schon jetzt steht fest: Die Erholung wird nicht nur ein paar Monat benötigen.

Über 1,5 Millionen neue Anträge

Im Vergleich zu den Wochen davor, stellt diese Zahl einen deutlich geringeren Anteil dar. Vorletzte Woche waren es noch 1,89 Millionen. Ende März gingen in nur einer Woche sogar 6,86 Millionen Anträge für staatliche Unterstützung ein. Corona hat die US-Wirtschaft in vielen Bereichen lahm gelegt. Doch die Konjunktur dürfte noch lange daran zu knabbern haben.

Insgesamt übertreffen die Zustände jene der Finanzkrise aus 2008/2009. Ein massiver Stellenabbau setzte in den vergangenen drei Monaten ein. Allein im Mai verloren über 20 Millionen Amerikaner ihren Job.

Die schrumpfenden Antragszahlen setzen ein erstes positives Zeichen. Neue Stellen wurden teilweise auch schon geschaffen. Dennoch mahnt die Fed zur Vorsicht, weil es für Euphorie zu früh sei. Eine starke Konjunktur wie vor dem Corona-Ausbruch stehe noch in weiter Ferne. Eine mögliche zweite Infektionswelle könnte zudem alles wieder auf Anfang setzen.

Stellenweise sind in den USA wieder deutliche Anstiege bei den Neuinfektionen verzeichnet worden. Vor allem in Arkansas und Florida schossen die Zahlen wieder nach oben.

Börsen spiegeln zum Teil anderes wider

Kurios dabei ist, dass sich viele Aktienkurse entgegen diesem Trend verhalten. Sie verloren seit März massiv an Boden. Den sie jedoch schon im Mai wieder größtenteils gutmachten. Manche Wertpapiere setzen ihre Rekordjagd fort, als hätte es Covid-19 nie gegeben. Was die Vermutung nahelegt, dass die Aktienmärkte heiß laufen. So mancher Analyst warnt bereits vor einem zweiten Crash noch in diesem Jahr.

Aktiengesellschaften stützen sich womöglich auf die Konjunkturprogramme. Die USA macht viele Milliarden locker, um den wirtschaftlichen Schaden des Lockdowns einzugrenzen. Doch diese Finanzspritzen haben irgendwann ein Ende. Sollten die Unternehmen bis dahin nicht wieder ihre Auftragsbücher gefüllt haben, platz die Blase.