Die USA wurde vom Coronavirus am härtesten getroffen. Mit etwa 1,5 Millionen Infizierten und rund 90.000 Verstorbenen, führt die Supernation die traurige Liste an. Zumindest scheint die Pandemie auf dem Rückzug zu sein. Weshalb die Wirtschaft zur Erholung ansetzen kann. Fed-Chef Jerome Powell rechnet mit einem Konjunktureinbruch von bis zu 30 Prozent, bevor es wieder aufwärts geht.
2020 wird ein düsteres Wirtschaftsjahr
Dies setzt jedoch voraus, dass die USA keine zweite Infektionswelle erwischt. Das angenommen, könnten die Vereinigten Staaten von Amerika schon im dritten Quartal einen leichten Aufschwung verzeichnen.
Für das noch laufende Quartal spricht Powell von „sehr, sehr schlechten“ Wirtschaftsdaten. Im April lag die Arbeitslosenquote bereits bei 14,7%. Sie war binnen weniger Wochen sprunghaft angestiegen. Ihr vorläufiges Tief hatte sie im Februar bei 3,5% gefunden. Doch der Notenbank-Chef rechnet damit, dass nun erst bei 20% bis 25% eine Umkehr in Sicht ist. Mehr als 36 Millionen Menschen sollen laut Schätzungen allein durch Corona ihren Job verloren haben.
In den ersten drei Monaten verlor die USA 4,8 Prozent an Wirtschaftsleistung. Allerdings breitete sich Covid-19 dort erst gerade aus. Das ganze Ausmaß lässt sich erst mit diesem Quartal einschätzen.
Nach zahlreichen, vorübergehenden Schließungen, öffnen nun viele Geschäfte schrittweise wieder. Für andere, bspw. die Vergnügungsparks von Disney, steht noch kein Datum fest. Eine Rezession in den USA lässt sich nun nicht mehr ausschließen. Powell rechnet mit ähnlich starken Auswirkungen wie in der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Trotzdem blickt er positiv auf das dritte Quartal und die konjunkturelle Entwicklung.
Die Fed hatte im März den Leitzins auf 0 bis 0,25 Prozent abgesenkt. Außerdem wollen die Währungshüter reihenweise Anleihen kaufen, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
Impfstoff als wichtiges Kriterium
An einer Erholung der US-Konjunktur gibt es keinen Zweifel. Powell stellte jedoch in den Raum, dass die volle Wirtschaftsleistung vielleicht erst mit einem vorhandenen Impfstoff gewährleistet sei. US-Präsident Donald Trump setzt die Entwickler unter Druck. Er wünscht sich einen einsatzbereiten Impfstoff schon bis Ende des Jahres. Für Trump sei dies aber keine grundlegende Voraussetzung, um die USA wieder zur alten Stärke zurückfinden kann.