Zu Beginn des Jahres näherte sich die USA der Vollbeschäftigung stark an. Dann kam Corona ins Spiel und die Zahl der Arbeitslosenanträge überstieg in manchen Wochen die Millionengrenze. Mit Beginn des Sommers war ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Jetzt geht es aber wieder in die andere Richtung. Der Winter steht vor der Tür und somit endet für viele US-Bürger ihr saisonaler Job.

870.000 Neuanträge

Die Reduzierung der Antragszahlen in den letzten Wochen war positiv zu betrachten. Dennoch blieben sie auf einem hohen Niveau. In der Woche bis zum 19. September ergaben sich weitere 870.000 Gesuche auf Arbeitslosenhilfe. 4.000 mehr als in der Woche zuvor. Ein Trend entgegen den Erwartungen der Ökonomen. Im Vergleich zum August aber immer noch eine deutliche Erholung.

Vor der Corona-Krise überstieg die Zahl der Neuanträge nur selten die 100.000. Was in einer sehr niedrigen Arbeitslosenquote resultierte. Dann explodierte sie auf 10,2 Prozent und lag im August noch bei 8,4 Prozent. Diese Kennzahl ist wichtig, um die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt abzubilden.

Die weltgrößte Volkswirtschaft steht kurz vor der Wahl ihres neuen US-Präsidenten. Donald Trump würde gern seine zweite Amtsperiode antreten. Ihm stellt sich der US-Demokrat Joe Biden entgegen. Trumpf verspricht unter seiner Führung eine schnelle Erholung der Wirtschaft. Was gegen ihn spricht, ist das immer noch nicht unter Kontrolle gebrachte Corona-Virus. Knapp 7 Millionen Menschen sollen sich dort bis dato schon damit infiziert haben. Schätzungen gehen davon aus, dass die entstandene Rezession etwa 22 Millionen Jobs gekostet hat.

Debatte um weiteres Konjunkturpaket

Das Virus wird noch lange Zeit das Geschehen am Arbeitsmarkt bestimmen. Nur langsam kehren die Arbeitslosen wieder in eine Beschäftigung zurück. Weshalb die Rufe nach einem weiteren Konjunkturpaket immer lauter werden. Nur wie umfangreich dieses ausfallen soll, darüber debattieren Republikaner und Demokraten.

Neben der Unterstützung von angeschlagenen Unternehmen, stehen auch erneute Geldgeschenke pro Kopf im Raum. Im Kongress ist das Thema zwar präsent, aber eine Lösung scheint sich nicht bald finden zu lassen. Geldgeschenke von 1.000 US-Dollar und mehr pro Person bzw. Haushalt, würden hoffentlich zur Belebung der Konjunktur beitragen. Doch sicher ist dies nicht, da in solch unruhigen Zeiten jede Anschaffung gut überlegt sein will. Durch den bevorstehenden Wahlkampf, sind die Fronten im Kongress besonders verhärtet. Neue „Corona-Schecks“ o.Ä. wird es so schnell nicht geben.