Schon seit Jahren schreibt sich Tesla auf die Fahne, E-Autos für den Normalverdiener herzustellen. Mit dem Model 3 sollte es klappen. Doch vielen schien auch dieses Fahrzeug noch zu teuer – selbst in seiner Grundausstattung. Bislang ist es auch kaum möglich, die Kosten weiter zu senken. Neuartige Technologien, insbesondere die kostspieligen Batterien, benötigen ihr Geld. Damit verbunden sind Absatzziele, welche vielleicht nicht erreicht werden. Was nützen hohe Produktionskapazitäten, wenn es nicht genügend Abnehmer gibt? Tesla steht vor einem großen Problem und das spürt der Aktienkurs in diesen Tagen.

Musk verspricht geringere Produktionskosten

Doch Tesla-Chef Elon Musk ist zuversichtlich, die Produktionskosten für die Batterien mittelfristig senken zu können. Etwas Geduld müssen potentielle Käufer und Investoren jedoch noch haben. Musk spricht von einem dreijährigen Zeitraum, um die Fertigung zu revolutionieren. Das schmeckte dem Wertpapierkurs überhaupt nicht. Nachbörslich ging es stellenweise um sieben Prozent nach unten. Am gestrigen Dienstag verlor Tesla schlagartig 50 Milliarden US-Dollar an Wert.

Musk hat ein E-Auto zum Preis von 25.000 Dollar im Visier. Noch habe sein Unternehmen „kein erschwingliches Auto“ vorzuweisen. „Das werden wir in der Zukunft haben. Aber dazu müssen wir die Kosten für die Batterien nach unten bringen“, erklärte der Visionär auf seinem selbst geschaffenen „Tesla Battery Day“.

Neue Generation von Batterien

Das Problem mit der Reichweite hat Musk halbwegs gelöst. Jetzt will er eine neue Generation von Batterien entwickeln. Sie sollen mehr Leistung und Kapazität bieten, trotzdem aber nur halb so teuer sein. Hierfür schätzt er ab, auf das Schwermetall Kobalt verzichten zu können. Dessen Gewinnung und Transport ist alles andere als günstig.

Ebenso will Musk ein Recycling der Batteriezellen in die Wege leiten. Ein erster Versuch soll in der Gigafabrik von Nevada stattfinden. Doch dies bedarf alles noch etwas Zeit und dämpft somit die Euphorie der Anleger. Wenn es soweit ist, werden die neuen Batterien kalifornischen Fremont produziert, heißt es.

Musk hatte für seinen „Battery Day“ eine „wahnsinnige“ Entwicklung angekündigt und damit die Vorfreude gestärkt. „Wir sind zuversichtlich, dass wir ein sehr, sehr überzeugendes Elektroauto für 25.000 Dollar bauen können“, so seine Worte. Umgerechnet wären dies etwa 8.500 Euro weniger als das bisher günstigste Tesla-Modell.