Der Wolfsburger Autobauer kämpft weiterhin mit Klagen rund um den Dieselskandal. Außerdem dämpft die rückläufige Weltwirtschaft die Kauflaune. Trotzdem gelang es Volkswagen bis Ende November 9,9 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen. Wenn der Dezember weiter so gut läuft, könnte es für VW einen Auslieferungsrekord geben. Doch zeitgleich muss sich der Konzern vor Gericht wehren.

0,3 Prozent mehr als im Vorjahr

Es mag nur ein kleines Plus sein, aber für VW bedeutet es einen Sprung nach vorn. Vertriebsleiter Christian Dahlheim rechnet damit, dass „Jahr 2019 erfolgreich abzuschließen“. Analysten gehen sogar von einem neuen Absatzrekord aus. Volkswagen will zumindest stabile Zahlen liefern.

Im vergangenen Monat verkauften die Wolfsburger 988.800 Fahrzeuge und damit 5,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten wuchs Volkswagen in China (+5,1 Prozent). In den USA kamen 13,7 Prozent und Westeuropa legte um 7,5 Prozent zu. Wohingegen das Wachstum in Argentinien um fast ein Viertel einbrach.

Diese guten Nachrichten verhalfen der VW-Aktie zu einem temporären Höhenflug von vier Prozent. Hierbei spielte auch die erste Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China hinein. Weitere Verhandlungen sollen die Auseinandersetzung wohl relativ zügig beenden. VW lässt einige Autoteile in den USA und dem Reich der Mitte fertigen. Die Strafzölle belasten den Handel zwischen diesen Nationen.

Braunschweiger Gericht prüft Bilanzen

Auf der anderen Seite wird VW immer wieder von Problemen aus den letzten Jahren überschattet. Jetzt ist das Oberlandesgericht Braunschweig an der Reihe. Im großen VW-Anlegerprozess gilt es nun mögliche Fehler in den Bilanzen zu finden.

Damit betroffene Anwälte beantragten eine Erweiterung der Feststellungsziele. Die zuständige Richterin gewährte diese als „teilweise zulässig“. Hätte Volkswagen schon eher Rückstellungen für den aufgedeckten Abgasskandal generieren müssen?

Dabei bezieht sich Anwalt Andreas Tilp auf die von Volkswagen illegal verbaute Abschalteinrichtung in Dieselfahrzeuge. Nach dem Beschluss zum Einbau in 2007, hätte VW bereits beginnen müssen Rückstellungen zu bilden.