VW hat immer noch an den Folgen des Dieselskandals zu knabbern. Damit die Geschäfte in den USA fortgeführt werden dürfen, kommt von dort nun ein weiterer Kontrolleur. Die als „Auditor“ bezeichnete Person wird auf unbestimmte Zeit die Geschehnisse in Wolfsburg überwachen. Nur so hat Volkswagen eine Chance, auf nordamerikanischem Boden weiter verkaufen zu können.

Vereinbarung mit der EPA

Die US-amerikanische Umweltbehörde nahm sich vor knapp vier Jahren dem Dieselskandal an. Damals getroffene Vereinbarungen halten weiter an. Dazu zählt auch, dass nun ein zweiter Auditor entsandt wurde. Wenn dieser korrekte Verfahrensweisen beim Fahrzeugbau feststellt, darf sich VW auf öffentliche Aufträge bewerben. So erklärten die Wolfsburger die Notwendigkeit des Kontrolleurs.

Durch dieses Vorgehen will die USA eine Bestätigung der Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit klarstellen. Dieses „Administrative Agreement“ mit den US-Behörden schafft ein wenig Erleichterung, heißt es.

Eine interne Mitteilung der VW-Geschäftsleitung erklärte: „Diese Vereinbarung erkennt die umfangreichen Maßnahmen an, die unser Konzern seit 2015 zur Stärkung der Compliance- und Risikomanagement getroffen hat, und gestattet es uns unseren Tochtergesellschaften, weiter Geschäfte mit der US-Regierung zu tätigen.“

Sinn & Nutzen für VW

So viele Geschäfte mit US-Behörden wickelt Volkswagen derzeit gar nicht ab. Der wirtschaftliche Nutzen hält sich daher in Grenzen, teilte ein Sprecher mit. Denn bei Dienstfahrzeugen werden andere Hersteller bevorzugt.

Jedoch steht die Tochter MAN Energy Solutions im Fokus. Sie stellt große Dieselmotoren für die US-Küstenwache her. Außerdem geht es um das Image für VW, welches dringend aufpoliert werden muss. Wenn alle Auflagen erfüllt werden, bringt dies für die Wolfsburger Pluspunkte ein, welche über die Landesgrenzen hinaus gehen.

Die EPA schickt John Hanson. Dessen Aufgabe ist es, die Untersuchungsergebnisse von Larry Thompson zu sichten. Auf diesen aufbauend, wird er weitere Kontrollen durchführen. Thompson wurde kurz nach dem Dieselskandal geschickt. Der Ex-FBI-Direktor legt am Mittwoch seinen zweiten Zwischenbericht vor.

Auch Hanson arbeitete früher beim FBI und besitzt reichlich Erfahrung in Firmenkontrollen. Im Herbst will man mit einem zweiten Verfahren starten, welches wiederum drei Jahre andauern könnte. Bei „guter Führung“ seitens VW, wäre eine Kürzung des Zeitraums möglich.