In wenigen Stunden gehen zwölf sehr turbulente Monate zu Ende und ein neues Jahr beginnt. An den Börsen wurden diverse Rekorde aufgestellt und trotzdem herrscht eine gewisse Unsicherheit vor. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Schwankungen auch in 2022 fortsetzen. Diese sind noch lange kein Grund, um seine Anlagestrategie komplett neu aufzustellen. Doch als Investor gilt es die wesentlichen Aspekte im Auge zu behalten.

Corona, Inflation, Lieferprobleme & Co

Nach aktuellem Stand, dürfte sich die positive Entwicklung der Weltwirtschaft fortsetzen. Die meisten Unternehmen haben ihre Corona-Starre verlassen und setzen auf Wachstum. Für 2022 raten wir Anlegern auf folgende Aspekte zu achten, um ihre Entscheidungen zu durchdenken.

Corona: Immer mehr Studien legen nahe, dass die schon vielerorts vorherrschende Omikron-Variante zu weniger Krankenhauseinweisungen führt. Das Risiko für jeden Einzelnen sinkt somit. Allerdings gilt Omikron als wesentlich ansteckender und dürfte somit zu Jahresbeginn eine Welle von Krankschreibungen auslösen. Nicht nur Spitäler und die öffentliche Sicherheit werden davon betroffen sein.

Auch dem produzierenden Gewerbe sowie Industriezweigen droht hierbei ein potentiell hoher Ausfall. Dies dürfte die Bilanzen des ersten Quartals schwächen, bevor dann ein vermutlich milder Sommer eintritt. Sofern nach Omikron keine neue, gefährlichere Variante auftritt, dürfte sich die Pandemie hin zu einer endemischen Lage wandeln.

Inflation: Seit dem Sommer steigt die Teuerungsrate in vielen Ländern konstant an. Auch in den USA, wo viele Anleger in Aktiengesellschaften investieren. Die Hoffnung, es handele sich nur um ein kurzfristiges Phänomen, hat sich an den Finanzmärkten verabschiedet. Auch in den kommenden Monaten dürfte die Inflation ungewohnt hoch liegen. Großbritannien hat darauf bereits mit höheren Leitzinsen reagiert, die US-Notenbank Fed will in 2022 nachziehen. Zwar sind die geplanten Schritte nur marginal, doch sie könnten die Börsen dennoch etwas Abkühlung verschaffen.

Überbewertung: Das rege Interesse an den Börsen führte in diesem Jahr dazu, dass einige Wertpapiere nun als überbewertet gelten. Bestes Beispiel: Apple. Der Techkonzern kratzt an einer Bewertung von drei Billionen. Beachten wir dazu die sehr angespannte Situation, ist hier womöglich zu viel Euphorie im Spiel. Apple muss diesem Interesse mit angemessenen Quartalszahlen begegnen. Dasselbe gilt für andere Giganten ala Microsoft, Alphabet und Amazon.

Mit langfristiger Strategie gelassen in 2022 gehen

Höchstwahrscheinlich wird 2022 ebenso turbulent an den Börsen verlaufen. Daytrader sollten deshalb gewarnt sein. Eine schlechte Nachricht zur Inflation, Corona oder Lieferengpässen genügt, um einen Kursrutsch auszulösen. Wer hingegen langfristig sein Geld anlegt, kann gelassen in das kommende Jahr blicken. Der Optimismus in der Gesellschaft nimmt zu und damit dürfte die Konsumlaune wieder steigen.