Der Energiekonzern Shell kann nicht expandieren wie gewünscht. Eigentlich wollte man vor der Küste Südafrikas nach neuen Öl- und Gasvorkommen suchen. Doch ein Gerichtsurteil verbietet das Vorhaben – zum Schutz der Tierwelt. Denn Shell nutzt dafür eine umstrittene Methode. Zeitgleich zieht der Preis für Rohöl weiter an. Wenn auch nicht mehr so stark wie am Montag.

Einsatz von Luftkanonen verboten

Das Hohe Gericht von Grahamstown unterbindet mit seinem Urteil die „seismischen Erkundungen“, wie sie von Shell vorgesehen waren. Die dabei eingesetzten Luftkanonen stellen eine Gefahr für die Wale dar, so das Urteil. Umweltschützer hatten seit Wochen dafür gekämpft und erhielten nun ihr Recht zugesprochen. Die Wild Coast von Südafrika bleibt somit vorerst unberührt.

Die Luftkanonen werden auf Schiffen eingesetzt, um die Beschaffenheit des Meeresbodens zu erforschen. Daraus können Rückschlüsse über mögliche Vorkommen gezogen werden. Doch eben dieser Druck unter Wasser stört die Lebensweise von Walen, welche sich schlimmstenfalls weniger fortsetzen. Denn die Kanonen treffen auch den empfindlichen Hörsinn der Tiere.

Shell plant an der Wild Coast etwa 6.000 Quadratmeter abzusuchen. Nach dem nun erfolgten Urteil sollen nur Maßnahmen gewählt werden, welche keinen oder nur minimalen Einfluss auf die Fauna nehmen. Vorerst sein die Pläne aber auf Eis gelegt, um das Urteil zu prüfen.

Kosten für Rohöl ziehen wieder an

Seit Wochenbeginn erleben die Ölpreise einen stärkeren Zulauf. Während es am Montag kräftige Zuwächse zu verzeichnen gab, verlief der Dienstag ruhiger. Dennoch zeigt der Trend weiter nach oben. So knackte die Nordseesorte Brent fast 79 US-Dollar je Barrel. Das West Texas Intermediate (WTI) legte 40 Cent zu und dotierte bei rund 76 Dollar.

Damit nähern sich die Ölpreise dem Niveau von Ende November an. Investoren zeigen sich nun jedoch zuversichtlicher, dass die Lieferschwierigkeiten keinen zu großen Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung nehmen. Die neue Omikron-Variante beschert zunehmend mehr Nationen höhere Infektionszahlen. Jedoch scheint sich die Lage zu entspannen, weil das neue Coronavirus weniger Menschen ins Krankenhaus führt. Dafür ist sie erheblich ansteckender und könnte somit zu flächendeckenden Krankschreibungen führen. Womit die Lage am Ölmarkt angespannt bleibt.