In weniger als einer Woche muss die britische Regierung die bittere Wahrheit veröffentlichen. Wie viel Schulden hat der Brexit tatsächlich generiert? Experten schätzen das Loch auf satte 100 Milliarden Pfund ein. So schlecht sah der Finanzausblick noch nie aus. Hat sich der EU-Ausstieg dennoch gelohnt? Das kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand beantworten.

Der nächste Halbjahresbericht

Zweimal im Jahr wird Großbritanniens Finanzminister Philip Hammond zum Rapport gebeten. Nun steht der Haushaltszwischenbericht im Herbst an, das als „Autumn Statement“ bezeichnet wird. Am kommenden Mittwoch geht es um alles. Die „Financial Times“ rechnet schon jetzt mit der stärksten Talfahrt seit 2011.

Die angesprochenen 100 Milliarden Pfund an Haushaltsloch bestehen noch nicht jetzt, aber so sieht die geschätzte Entwicklung in fünf Jahren aus. Der Brexit verstärkt Faktoren wie das schwächere Wachstum, weniger Investitionen von außerhalb, sowie die Einnahme von weniger Steuergeldern. Das Ende dieses Jahrzehnts sieht für Great Britain sehr düster aus, wenn es nach der „Financial Times“ geht.

Theresa May arbeitet derzeit an einem Konjunkturpaket, um die britische Wirtschaft zu belieben. Angesichts der sinkenden Steuereinnahmen, keine leichte Aufgabe. Geringverdiener sollen steuerlich entlastet werden, um somit mehr konsumieren zu können. Das wird Finanzminister Hammond zwar gar nicht gefallen, aber so sieht der Plan derzeit aus.

Wie tief ist das Loch für London?

Das „Office of Budget Responsibility“ (OBR) trägt die Verantwortung zur Auswertung der Haushaltspläne. Seit 2010 gibt es alle halbe Jahre einen Bericht zur Entwicklung vom Haushalt und den Steuereinnahmen. Zeitgleich bringt Hammond seine Sichtweise an die Öffentlichkeit. Aktuell laufen die Meinungen auf eine düstere Zukunft zusammen.

Das Brexit-Votum hat den Kurs vom Pfund abrutschen lassen. Import- und Export haben damit ihr bisheriges Verhältnis verloren. Die Wirtschaftslage hängt schief und wird sich in absehbarer Zeit nicht schnell genug erholen. Das belastet den britischen Haushalt umso mehr, weil weniger Steuern eingenommen werden. Somit geraten die Prognosen der Regierung zur Farce.