Die Bitcoin-Handelsplattform Mt. Gox hat nun endgültig das Handtuch geworfen. Die Website kann sich nicht mehr halten und hat nach wochenlangem Shutdown nun seine Aufgabe öffentlich gemacht. Eine Sanierung des Konzepts erscheint aussichtslos und die Gläubiger müssen um ihr Geld bangen. Aktuell sieht alles nach einem Totalausfall aus, wenn kein Investor die Rettung ankündigt.

Tokio horcht auf

Erst hatte man einen Notstopp eingelegt und Nachbesserungen angekündigt. Nun sind alle Pläne zu Grabe getragen worden: „Mt. Gox gibt auf!“ So kann es heute in allen Medien gelesen bzw. gehört werden. Denn gestern kam es zur Geschäftsauflösung in einem Gericht Tokios. Dieses muss nun über den weiteren Verlauf entscheiden. Die Betreiber selbst, hissen die weisse Flagge und warten auf die Dinge, die da kommen.
Positives Feedback ist nicht zu erwarten, denn die Gläubiger wurden um Millionen geprellt. Begründet wird die Aufgabe mit der zu komplexen Realisierung, sich mit den Gläubigern aus aller Welt zu verständigen und einen glaubwürdigen Plan zu erstellen, wie es mit dem Unternehmen doch noch weitergehen könnte.

Hacker sind schuld

Aber der tatsächlich schwarze Kater war schon im Februar gefunden. Angeblich haben Hacker die Seite knacken können. Daraus folgte der Diebstahl von 750.000 Bitcoins bei den Kunden und weitere 100.000 Stück von der Börse selbst. Ein Bitcoin wurde heute früh zur Eröffnung für 366,94 Euro gehandelt. Nach aktuellem Kurs entstand damit ein Schaden von über 275 Millionen Euro. Da half der spätere Fund von 200.000 Bitcoins in einem E-Wallet älterer Version auch nicht viel. Die Kunden dürfen weiterhin um ihr Geld bangen. Schuld sind sie aber auch zum Teil selbst, denn der Bitcoin ist keine regulierte Währung, frei erfunden und mit hohem Risiko behaftet.

Klärungsbedarf vor Gericht

Die 2009 in Umlauf gebrachte virtuelle Währung bleibt weiterhin umstritten. Für Mt. Gox muss nun ein Gericht entscheiden, wie es weiter geht. Die Gläubiger werden, wenn überhaupt, nur einen Bruchteil ihrer Investitionen zurückerhalten. Die wage Hoffnung bleibt bestehen, dass ein Käufer für die angeschlagene Bitcoin-Börse gefunden wird. Erfolgt die Liquidation, so tritt ein Treuhändler in Kraft, der die möglichen Restwerte verwaltet.