In Sachen Datenschutz konnte Facebook noch nie eine weiße Weste vorweisen. Zwar erfolgten immer wieder Anpassungen, aber aufgrund seiner lockeren Datenpolitik steht das größte soziale Netzwerk immer wieder vor Gericht. Im aktuellen Fall könnte es sich aber um die größte Affäre von allen handeln. Inklusive einer Milliardenstrafe und weiteren Gefahren.

Was ist geschehen?

Facebook bietet seine Dienstleistungen, vereint in einem großen Netzwerk, nunmehr seit 14 Jahren an. Beim Datenschutz läuteten schon immer die Alarmglocken. Trotz vieler Warnungen, wuchs die Zahl der Nutzer stetig weiter. Auch Werbetreibende scharen sich um Facebook, um dort ihre Anzeigen platzieren zu dürfen.

Das Unternehmen Cambridge Analytica putty download windows , bekannt für Datenanalysen und Wahlkampf-Services, hat es geschafft die persönlichen Daten von 50 Millionen US-Profilen zu sammeln. Vermutlich ein Verstoß gegen die Facebook-Richtlinien, aber trotzdem möglich.

Facebook hat Cambridge Analytica daraufhin vom Netzwerk ausgeschlossen und zur Löschung der Daten aufgefordert. Was die Firma bislang wohl nicht unternommen hat. Alle Datensätze seien bislang unberührt geblieben, heißt es in der Verteidigung. Facebook vermutet hingegen einen cleveren Schachzug beim Wahlkampf für Donald Trump.

Was droht Facebook nun?

Cambridge Analytica hat damit bewiesen, wie leicht es doch ist die Nutzerdaten auf Facebook extern abzuspeichern. In der Vergangenheit ärgerten sich vor allem Datenschützer und Politiker darüber. Nur wenige Nutzer zogen ihre Konsequenzen daraus. Im aktuellen Fall reagierten die Investoren jedoch sehr nervös. Sie ließen die Aktie um knapp 12 Prozent fallen.

Schlagartig verlor mehr als 50 Milliarden Dollar an den Börsen. Solche Verluste hätten vermieden werden können. Weshalb Anlegern nun die Tür zu Klagen offensteht. Facebook spricht nicht darüber, soll aber von der Datensammelwut durch Cambridge Analytica schon länger gewusst haben. Eine Bekanntmachung ist aber stets verpflichtend, wenn Daten geleaked werden konnten.

Richtig kostenintensiv dürfte es aber aus Sicht der Verbraucherschutzvereinbarung werden. In den USA ist dafür die FTC-Handelskommission zuständig. Facebook und die US-Regierung hatten sich bereits 2011 darauf geeinigt. Damals drohte eine schwere Strafe wegen irreführender Nutzungsbedingungen. Der Konzern versprach mehr Transparenz und musste nicht zahlen. Weil Cambridge Analytica einwandfrei dagegen verstoßen konnte, schwebt eine Milliardenstrafe in der Luft. Denn die FTC kann bis zu 40.000 Dollar pro betroffenem Nutzer verlangen!

Kommt es hart auf hart, muss Facebook zudem mit einer härteren Regulierung rechnen. Was Werbetreibende einschränken bzw. abschrecken würde.