An den US-Börsen setzt sich der insgesamt positive Trend fort. Notenbank-Chef Powell mahnt zur Vorsicht. Er sieht das Schlimmste noch nicht überwunden. Der Einzelhandel habe solidere Zahlen vorgelegt als erwartet. Jedoch werde die Corona-Krise noch bis ins nächste Jahr wirken. Weshalb sich Powell für ein weiteres Konjunkturpaket stark macht.

Dow Jones wieder über 26.000 Punkte

Der gestrige Börsentag endete für den Dow Jones bei 26.290 Punkten und damit zwei Prozent besser. Der S&P 500 machte 1,9 Prozent gut und für den Nasdaq Composite gab es immerhin 1,7 Prozent. Im Verlauf des Dienstags ging zwischenzeitlich sogar noch mehr. Die Kurse zeigten sich von neuesten Wirtschaftsdaten beflügelt. Doch die Aussagen von Jerome Powell am Abend holten sie davon wieder herunter.

Für die US-Notenbank steht fest, dass das bestehende Anleihekaufprogramm ausgeweitet wird. Parallel dazu will die Regierung wohl ein Infrastrukturpaket umsetzen. Es sieht eine Investition von einer Billion Dollar vor.

Corona mag zwar noch allgegenwärtig sein, aber es beschäftigt die Menschen nicht mehr so sehr. Was sich auch im Einzelhandel widerspiegelt. Dessen Umsatz legte im Mai um 17,7 Prozent zu und übertraf damit die Prognosen bei Weitem.

Positiv fielen auch die jüngsten Ölpreis-Entwicklungen ins Gewicht. Die Internationale Energieagentur (EIA) gab an, dass die weltweite Pandemie nicht ohne Folgen blieb. Allerdings stellen sich die durchgeführten Förderkürzungen der Opec und weiterer Länder dagegen. Ein Fass der Sorte Brent kostet derzeit etwa 41 US-Dollar. Das US-Rohöl WTI stieg auf über 38 Dollar pro Barrel an.

Powell fordert mehr Wirtschaftshilfen

Bislang fördert der US-Kongress die Genesung der Konjunktur mit mehreren Finanzpaketen. Powell genügt dies aber nicht und er holte sich die Unterstützung von 130 Wirtschaftsexperten. Sie fordern unter anderem eine Verlängerung zur Auszahlung des Arbeitslosengelds.

Gemeinsam mit den Ökonomen, verfasste Powell ein Schreiben. Alle bislang getroffenen Maßnahmen sollten ausgedehnt werden, heißt es. Powell erwartet eine nachhaltig hohe Arbeitslosenzahl bis ins kommende Jahr. Anklang für seinen Appell findet der Fed-Chef vor allem bei den Demokraten. Sie planen eine Verdopplung der bislang beschlossenen drei Billionen US-Dollar. Die Republikaner lehnen ab, während Präsident Trump scheinbar ähnliches ins Auge gefasst hat. Debattiert wird vor allem bei der Frage, in welche Bereiche die Gelder fließen sollen.