Technologiewerte erleben in diesem Jahr einen Goldrausch. Der KI-Boom sowie das Wachstum neuer und bewährter Plattformen beflügeln die Quartalszahlen. In dieser Woche haben Microsoft, Meta und Alphabet ihre aktuellen Ergebnisse präsentiert. Vieles deutet in die richtige Richtung, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail.

Microsoft kann Gewinn steigern

Der Windows-Erfinder hat in der ersten Jahreshälfte erneut in den Dienst „OpenAI“ investiert. Dazu gehört ChatGPT, ein KI-Chatbot, welcher derzeit einen starken Hype erlebt. Seitdem wird die Künstliche Intelligenz von OpenAI konsequent weiterentwickelt. Während die Basisversion kostenlos ist, bietet die Plattform auch eine bezahlte Variante mit einigen Vorteilen an.

Für ein solches System wird eine starke und flexible Cloud-Infrastruktur benötigt. Die Microsoft praktischerweise mit seiner „Azure“-Plattform selbst liefert. Über Jahre hinweg hat Azure ein stabiles Wachstum abgeliefert und damit die schwächelnde PC-Sparte mehr als ausgeglichen. Im zurückliegenden Quartal schrumpfte das Wachstum jedoch auf 27 Prozent. Für das laufende Quartal soll es noch etwas weniger sein.

Obwohl der Gewinn im Jahresvergleich von 16,7 Milliarden auf gut 20 Milliarden US-Dollar stieg, zeigten sich Anleger vom Ergebnis enttäuscht. Der Umsatz legte um acht Prozent auf knapp 56,2 Milliarden Dollar zu. Allerdings beginnt Microsoft erst damit, die KI-Technologie in seine Produkte zu integrieren. Mittelfristig dürfte sich damit der Wert des Unternehmens deutlich steigern. Momentan liegt das Wertpapier einige Prozent unter seinem Allzeithoch von fast 367 Dollar.

Meta legt Wachstumsturbo ein

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat vor wenigen Tagen seinen Twitter-Konkurrenten „Threads“ scharf geschaltet. Dieser legte einen fulminanten Start hin. Nicht zur Freude von Elon Musk, dem der Kurznachrichtendienst Twitter gehört. Beide Tech-Visionäre haben sich zu einem Schaukampf im Käfig verabredetet. Was die mediale Aufmerksamkeit weiter entfacht hat.

Im Hintergrund legte der Meta-Konzern seine jüngsten Ergebnisse vor. Das Werbegeschäft konnte wieder deutlich anziehen. Daraufhin wuchs der Umsatz um elf Prozent und erzielte fast 32 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn betrug 7,8 Milliarden und stieg somit um 16 Prozent. Im Quartalsbericht hob Meta zudem seine Prognose für die laufenden Monate an. Gepaart mit den weiter wachsenden Nutzerzahlen, liefert Zuckerberg damit ein gutes Resultat mit positivem Ausblick ab.

Google-Mutter übertrifft Erwartungen

Ebenso solide Ergebnisse generierte Alphabet. Die Google-Mutter berichtet von einem anziehenden Werbegeschäft. Die Suchmaschine sowie die Videoplattform YouTube konnten deutlich höhere Umsätze generieren. Im Cloud-Geschäft läuft es ähnlich rund, sodass die Verluste aus anderen Projekten kaum ins Gewicht fielen.

Google blickt nun auf die ersten Wochen zurück, in dem sein eigener Chatbot namens „Bard“ zur Verfügung steht. Dessen KI soll nun schrittweise in die Suchergebnisse sowie die Google-Produkte implementiert werden.

In Summe erzielte Alphabet Erlöse in Höhe von 74,6 Milliarden US-Dollar. Ein Zuwachs von sieben Prozent. Hinzukommt ein gestiegener Gewinn von 16 auf 18,4 Milliarden.