Morgen, am 26. Juli 2023, treffen sich die US-Währungshüter erneut, um über die Finanzsituation in den Vereinigten Staaten zu sprechen. Im Juni blieb eine Erhöhung der Leitzinsen aus. Jetzt gilt eine weitere Anhebung als relativ sicher. Doch hat die Federal Reserve damit schon den Zenit erreicht oder wird sie ihre aggressive Zinspolitik weiter verfolgen?

Zinsen werden nur noch langsam oder gar nicht mehr steigen

Binnen weniger Monate hat sich die Fed von ihrer Nullzinspolitik verabschiedet. Um in großen Schritten eine komplette Kehrtwende einzuleiten. Schuld daran war die hohe Inflation, welche das Leben in vielen Bereichen schlagartig teurer machte. Damit die Preise den Verbrauchern nicht extrem davon galoppierten, mussten die Zinsen rasant steigen. Mit Erfolg, denn die Inflation ist seit Jahresbeginn schrittweise gesunken.

Zwar liegt sie noch deutlich über dem anvisierten Ziel von zwei Prozent, aber die Teuerungsrate entwickelt sich in die gewünschte Richtung. Zwar erklärten die Währungshüter wiederholt, dass noch höhere Zinsen nötig sein. Doch könnte es hier schon kurzfristig zur Stagnation kommen? Für morgen rechnet die Mehrheit der Analysten mit einer erneuten Anhebung um 0,25 Prozent. Womit die Leitzinsen in den USA dann bei 5,25 bis 5,5 Prozent stehen würden.

Doch was kommt danach? In nur 16 Monaten hat die Fed einen wahren Wettlauf hingelegt. Dieser relativ kurze Zeitraum war von vielen Leitzinsanhebungen geprägt. Schlussendlich steht der Richtwert nun um 500 Basispunkte höher. Trotz der Gefahr, dass die hohen Zinsen die Wirtschaft abwürgen, hält die Fed an ihrem Kurs Fed. Stets mit dem Vermerk, die konjunkturelle Entwicklung bei jeder Sitzung neu bewerten zu wollen.

Vermutlich werden die Zinsen in den kommenden Monaten nur noch wenig oder vorerst gar nicht mehr steigen.

Aussagen vom Fed-Chef geben Anlegern Hoffnung

Für die Börsen bedeuten hohe Zinsen eine sinkende Attraktivität bei Aktien und Fonds. Denn die risikoarmen oder gar sicheren Geldanlagen lohnen sich wieder mehr. Fed-Chef Jerome Powell hatte im Juni erklärt, dass die Leitzinsen 2023 „vielleicht sogar zwei Mal“ noch steigen werden. Die erste Anhebung dürfte morgen bekannt gegeben werden. Danach könnte vielleicht Schluss sein.

Für eine längere Pause sprechen die folgenden Argumente:

  • Die US-Inflation ist seit Monaten rückläufig.
  • Es gibt erste Anzeichen für einen schrumpfenden Konsum in den USA.
  • Viele Unternehmen planen weniger Neueinstellungen.

Sollten sich die Vermutungen zu einer schwächelnden Konjunktur bewahrheiten, muss die Federal Reserve entsprechend reagieren.