Elektroautos klingen immer noch sehr futuristisch und wer sie fährt, der gehört zu einer Minderheit mit geringem Wachstum. Ein entscheidender Faktor der momentan gegen die umweltfreundlichen Fahrzeuge spricht, ist das Fehlen eines bundesweiten Netzes von Ladestationen. RWE will dem Abhilfe verschaffen und Ladesäulen in ganz Deutschland installieren.

Wachsende Nachfrage

Dabei zielt RWE nicht so sehr auf die viel befahrenen Strassen ab, sondern will Ladesäulen für Firmenkunden und Privatpersonen aufstellen. Für Norbert Verweyen, Geschäftsführer von RWE Effizienz, steht fest: «Der Schlüssel zum Erfolg der E-Mobilität ist, die Ladestationen dort zu haben, wo Autos lange stehen: An Arbeitsplätzen, in Parkhäusern und in privaten Garagen.“ Wer daheim sein Fahrzeug aufladen will, zahlt bei RWE für eine Station dieser Art rund 700 Euro. Moderne Elektroautos benötigen lediglich eine handelsüblich 230V-Steckdose. Der Fokus sollte also auf den Parkplätzen liegen.
Nach aktuellem Stand der Technik, muss das Netz an Ladestationen sehr engmaschig integriert werden, denn die E-Autos verfügen nur über eine sehr begrenzte Reichweite. Auch der noch sehr hohe Preis, im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellen Verbrennungsmotoren, wirkt weiterhin abschreckend.
Doch wenn sich ein Energieversorger wie RWE für diesen Bereich der Fortbewegung interessiert, dann sprechen auf einmal wieder alle von einem Projekt in naher Zukunft. Aktuell gibt es ein kleines Netz von 2.000 Ladepunkten in Deutschland. Jede Station bietet Platz für das Aufladen von zwei Fahrzeugen gleichzeitig. 2013 kamen 400 Ladepunkte hinzu, 1.400 davon sind öffentlich erreichbar, der Rest gilt Privat- und Grosskunden. «Dieses Tempo wollen wir beibehalten», sagte Verweyen. Derzeit gibt es aber keine konkrete Zielvorgabe von RWE und den anderen Versorgern, welche die rund 4.500 öffentlichen Ladestationen in Deutschland betreiben.

Merkels Pläne

Die Bundesregierung wünscht sich eine Million E-Autos bis 2020 und genauso viele Ladepunkte würden dann theoretisch auch benötigt. Wer jetzt mitgerechnet hat, in 2020 hätten wir bei aktuellem Fortschritt nicht einmal 7.000 Ladepunkte und dies entspricht nur einem Bruchteil von Merkels Zielvorgabe.